Schließt sich eine Tür, dann öffnet sich eine neue

Wie es dieses Sprichwort so schön sagt, so hat es sich auch bei mir ergeben.

Nach zwei Monaten in Sucre, der Hauptstadt Boliviens, ging es für mich am 30.11.2017 nach Carabuco, einem Ort, der drei Stunden entfernt von La Paz am wunderschönen Titicacasee liegt.

 

Aber zuerst möchte ich über meine Arbeit in Sucre erzählen. Nach einem guten Monat durfte ich endlich anfangen im Unterricht auszuhelfen. Von nun an hieß es für die Schüler_innen der 6 der Primaria und mich jeden Morgen von 8.00 bis 11.00 Uhr fleißig Mathematik zu lernen. Vor allem jene, die Übungsbedarf hatten mussten die ganze Woche kommen und das waren 16 Kinder. Und wie es sich dann halt so schön ergibt, sind sie mir ganz schön ans Herz gewachsen, auch wenn es mich den einen oder anderen Nerv manchmal gekostet hat und ich sie schimpfen musste. Dennoch haben auch sie sich jeden Morgen auf mich gefreut und sind mir um den Hals gefallen.

Nachdem meine Kinder intensivste Arbeit geleistet haben, hieß es dies bei den Finalexamen unter Beweis zu stellen. Nachdem ich die Examen korrigiert hatte, war ich richtig stolz! Denn jene, die täglich hart gearbeitet hatten, haben alle spitze abgeschnitten. Und was wünscht man sich mehr als "Lehrerin"?

An den Nachmittagen habe ich der Mathematiklehrerin Karina im Unterricht geholfen und an den Dienstagen und Freitagen Englischunterricht gegeben. Das hat den Kindern natürlich Spaß gemacht. Zuerst habe ich ihnen den cuerpo humano auf Englisch gelernt, dann haben sie ihn mir auf Quechua beigebracht. Für die letzten Stunden habe ich mit ihnen ein Lied einstudiert: "Faded" von Alan Walker war ihr Wunsch. Ihr Wunsch war mir Befehl und so wurde der Text fleißig gelernt und in der letzten Stunde endlich gesungen.

 

Der Abschied fiel mir viel schwerer als gedacht. Auch, wenn es "nur" zwei Monate waren, sind wir eng zusammen gewachsen und auch mit Schüler_innen der Secundaria. Tränen sind geflossen, Fotos wurden gemacht und Freundschaftsarmbänder habe ich bekommen. Mit den Großen habe ich eine WhatsApp-Gruppe gegründet und sie können es gar nicht erwarten bis ich wieder auf Besuch komme.

Auch die Verabschiedung von meiner liebsten Sekretärin Edith war sehr emotional.

 

Aber wie der Spruch lautet: Schließt sich eine Tür, dann öffnet sich eine neue und so ging es dann nach den Verabschiedungen mit einem Nachtbus nach La Paz. Von dort holte mich Sor Nora ab und wir machten uns mit Sack und Pack auf den Weg zum Terminal Principal in Alto, wo mich dann auf Grund der 4000 Höhenmeter das Kopfweh erwischte. Aber hier wird ganz üblich dafür ein Mate de Coca getrunken. Nachdem wir uns ein bisschen akklimatisiert hatten, ging es in einem Kleinbus nach Carabuco.

Drei Stunden Fahrt, aber die Landschaft ist umwerfend und sobald man den Titicaca See sieht, ist man nur noch verzaubert. Nun, um zum Schluss zu kommen: Ich bin gut angekommen in Carabuco! Was mich hier erwartet und was ich erleben werde, erzähle ich in meinen nächsten Einträgen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Regina (Freitag, 12 Januar 2018 15:19)

    �hoffentlich schreibst du bald

  • #2

    Andi Pilz (Dienstag, 16 Januar 2018 20:29)

    Hi Theresa, das klingt ja alles sehr bewegt. Vor allem scheinen es die Bolivianer wirklich zu verstehen, Feste zu feiern und viele Anlässe dafür zu finden. Ich wünsch Dir weiterhin eine spannende Zeit am anderen Ende der Welt! Liebe Grüße Andi